Dear all,


for those of you who speak German, this might be a good chance to pick up some SNA skills - and Martin Stark and I will do a workshop on historical networks.

 

Ankündigung

8. Trierer Summer School
on Social Network Analysis

29.09.-4.10.2014

 

Die „Trierer Summer School on Social Network Analysis“ findet dieses Jahr vom 29. September bis 4. Oktober 2014 (Mo.-Sa.) an der Universität Trier statt. Die Veranstaltung bietet in einem einwöchigen Intensivkurs eine umfassende Einführung in die theoretischen Konzepte, Methoden und praktischen Anwendungen der Sozialen Netzwerkanalyse. Sie besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen sowie mehreren zusätzlichen Workshops zur qualitativen und quantitativen Netzwerkanalyse. Zudem bieten die Dozenten individuelle Forschungsberatungen an.

Die 8. Trierer Summer School ist als Einsteigerkurs konzipiert. Sie richtet sich vor allem an Promovierende der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fächer, die sich mit der Analyse sozialer Strukturen beschäftigen und Einblick in die Methoden der Sozialen Netzwerkanalyse (SNA) nehmen möchten. Auch Studierende, die kurz vor ihrer Diplom-/Master-/Magister­arbeit stehen und methodisch mit der SNA arbeiten wollen, sind willkommen.

 

Anmeldeverfahren

 

Die Anmeldephase beginnt am Montag, 28. April und endet am Donnerstag, 31. Juli 2014.

Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Teilnehmer begrenzt. Wenn Sie sich anmelden möchten, besuchen Sie bitte die Summer School Homepage (http://www.sna-summerschool.de). Dort finden Sie unter „Anmeldung“ ein Anmeldeformular.

 

Da die Teilnehmerzahl auf insgesamt 40 Teilnehmer beschränkt ist, melden Sie sich bitte rechtzeitig an.

 

Die Teilnahmegebühr beträgt 290,00 Euro. Sie ist 21 Tage nach Erhalt der Anmeldebestätigung fällig. Die Anmeldung wird erst wirksam, wenn die Teilnahmegebühr auf dem in der Bestätigungsmail angegebenen Konto eingegangen ist. Zusammen mit der Bestätigung des Zahlungseingangs erhalten Sie weitere Informationen bzgl. Veranstaltungsort, Übernachtungsmöglichkeiten und Busanbindung. Ebenso wird Ihnen vorbereitende Literatur zu den Lehrveranstaltungen zur Verfügung gestellt. Auf der Homepage der Summer School www.sna-summerschool.de können Sie sich ebenfalls informieren.

 

 

Aufbau der 8. Trierer Summer School

 

Modul 1: „Grundlagen der Sozialen Netzwerkanalyse“

 

Vom 29. bis 30. September führt das erste Modul ganztägig in die Geschichte und theoretische Konzepte sowie in Methoden der Datenerhebung, -auswertung und -visualisierung der SNA ein. Die Veranstaltung richtet sich an alle Teilnehmer, insbesondere aber an Anfänger, und bietet einen ersten Einstieg in die Thematik.

Die Lehreinheit ist als Vorlesung mit integrierten Übungen und Gruppenaufgaben strukturiert. Es werden sowohl ego-zentrierte Netzwerke als auch Gesamtnetzwerke behandelt. Unter egozentrierten Netzwerken werden Netzwerke verstanden, die sich um ein Ego (ein bestimmter Akteur/die befragte Person) positionieren. Bei der Gesamtnetzwerkanalyse steht hingegen eine ausgewählte Gruppe von Akteuren (Unternehmen, Schulklassen, Dörfer usw.) und die soziale Struktur innerhalb dieser Gruppe im Fokus.

Dozenten:

Dr. Markus Gamper, Universität zu Köln

Dr. Richard Heidler, Bergische Universität Wuppertal

Dr. Andreas Herz, Universität Hildesheim

 

Modul 2: „Praxisorientierte Soziale Netzwerkanalyse“

 

Modul 2 (01.-04. Oktober) umfasst zwei parallel laufende Angebote zur Datenerhebung und -auswertung von Sozialen Netzwerken. Am Mittwoch, 01. Oktober, erfolgt das Modul ganztägig, von Donnerstag bis Samstag jeweils nur vormittags. Je nach Forschungsinteresse können die Teilnehmer zwischen zwei Arbeitsgruppen entscheiden:

Arbeitsgruppe A – Gesamtnetzwerke (20 Plätze):

Welches übergeordnete Strukturmuster hat ein Netzwerk? Wo befinden sich Bereiche verdichteter Kommunikation? Welche Akteure sind zentral, wer sind die Broker in einem Netzwerk? Welche strukturellen und attributionalen Faktoren beeinflussen die Entstehung, Beibehaltung und Beendigung von Relationen? Diese Fragen lassen sich mit Gesamtnetzwerken untersuchen. Im Unterschied zu ego-zentrierten Netzwerken wird hier nicht nur die direkte Umgebung eines Akteurs erfasst, sondern die Gesamtheit der Beziehungen, zwischen einem abgegrenzten Set von Akteuren, wie z. B. einer Schulklasse, einem Politikfeld, einer wissenschaftlichen Disziplin, einem Dorf, usw.

Das Modul Gesamtnetzwerke legt einen Schwerpunkt auf das Einlesen und das Auswerten von Daten von Gesamtnetzwerken. Dabei wird eine Bandbreite von Software zum Einsatz kommen, wodurch ihre unterschiedlichen Stärken und Schwächen aufgezeigt werden. Typische Netzwerkformate und Verfahren der Datenmodifikation, sowie die Berechnung von Zentralitätsmaßen werden mit Pajek durchgeführt. Auch die Blockmodellanalyse wird in Pajek zum Einsatz kommen, und dann in GNU-R fortgesetzt. Die Grundlagen von R werden in einer Sitzung die gemeinsam mit dem Egomodul stattfindet gelehrt. Darüber hinaus wird R verwendet, um Syntax-basiert Auswertungen und Transformationen von Netzwerken vorzunehmen. Schließlich wird in R auch die Modellierung von Netzwerken mit ERGM, anhand einer Schulklasse von 1880/81 demonstriert. Final kommt das Programm Gephi zum Einsatz, um sich besonders mit den Fragen und Anforderungen guter visueller Darstellungen von Netzwerken zu beschäftigen. Hierzu wird ein Hochzeitsnetzwerk grafisch repräsentiert. Das Format des Moduls umfasst praktische Übungen, Diskussionen und lässt auch Raum für eigene Vorschläge.

Dozenten:          Dr. Richard Heidler / Michael Kronenwett, M. A. (Kronenwett & Adolphs UG)

 

Arbeitsgruppe B – Ego-Netzwerke (20 Plätze):

Welche Formen sozialer Unterstützung werden von verschiedenen Beziehungen erbracht? Hat die Einbettung eines Akteurs in sein soziales Netzwerk Auswirkung auf die Generierung innovativer Ideen oder führt Mediennutzung zu Desintegration? All diese Fragen lassen sich mit Verfahren der ego-zentrierten Netzwerkanalyse untersuchen, wobei ego-zentrierte Netzwerke formal die Beziehungen eines Akteurs (Ego) zu anderen Akteuren (Alteri) dessen direkter Netzwerkumgebung sowie den Beziehungen zwischen diesen Akteuren (Alter-Alter-Relationen) darstellen.

Das Modul „ego-zentrierte Netzwerke“ führt in offene und standardisierte Erhebungs- und Auswertungsverfahren ego-zentrierter Netzwerke ein. Nach einer exemplarisch durchgeführten Fragebogenerhebung und ausführlicher Diskussion von offenen und standardisierten Erhebungsvarianten, liegt der Fokus auf der quantitativen Auswertung eines bereits vorliegenden Datensatzes mit Hilfe GNU-R. Hierzu werden Daten- und Analyseebenen sowie grundlegende Analysestrategien verdeutlicht. Daneben werden auch qualitative Verfahren vorgestellt, die dann in den Nachmittags-Workshops nochmals vertieft werden können. Für die Teilnahme sind Grundkenntnisse in statistischer Datenanalyse von Vorteil. Je nach Bedarf und TeilnehmerInneninteresse werden Analysemöglichkeiten auch für qualitative Netzwerkkarten diskutiert. Das Format des Moduls umfasst Kurzeinführungen, praktische Übungen und Diskussionen.

Dozenten: Dr. Markus Gamper / Dr. Andreas Herz

 

An das Modul 1 schließt sich am Dienstagabend eine Fragerunde rund um das Modul 2 „Praxisorientierte Soziale Netzwerkanalyse“an. Die Teilnehmer haben hier die Möglichkeit, den Dozenten konkrete Fragen zu den Lehrinhalten der beiden Arbeitsgruppen A und B sowie den angebotenen zusätzlichen Workshops zu stellen. Auf der Grundlage der Kenntnisse aus Modul 1 kann die Entscheidung für die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe noch einmal überdacht und bei Bedarf, soweit organisatorisch möglich, geändert werden.

 

 

Am Samstag (4.10.) findet parallel zu den Arbeitsgruppen „Gesamtnetzwerk“ und „Ego-Netzwerke“ die folgende Veranstaltung statt:

„Governance und soziale Netzwerke“

Das interaktive Modul Governance und soziale Netzwerke beschäftigt sich mit der Analyse qualitativer und quantitativer sozialer Netzwerkdaten zur Untersuchung von Governance-Prozessen. Behandelt werden unter anderem politische Entscheidungs- bzw. Implementierungsprozesse im Europäischen Mehrebenensystem, Akteursanalysen einschließlich Macht- und Einflussverteilung in Netzwerken, strategische Netzwerkplanung, soziales Lernen und Wissensintegration.

Dozentin: Dr. Jennifer Hauck (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)

 

Keynote Speech: Network Analysis Literacy

 

Am Dienstag, den 30. September, hält Prof. Katharina Anna Zweig (University of Science and Technology Kaiserslautern) einen Keynote Speech mit dem Titel „Network Analysis Literacy“: Die Netzwerkanalyse bietet eine Reihe von etablierten Methoden, um beispielsweise die zentralsten Knoten zu finden, ein Netzwerk in dichte Teilbereiche zu partitionieren oder statistisch signifikante Teilgraphen zu identifizieren. Aber für jede dieser Aufgaben gibt es verschiedene Ansätze, sie zu lösen. So gibt es beispielsweise mehrere Dutzend Zentralitätsindizes. In diesem Vortrag geht es um die Frage, warum es so viele verschiedene Ansätze gibt und nach welchen Regeln man entscheiden kann, wann welcher Ansatz verwendet werden sollte. Dazu muss das „Trilemma der Analyse komplexer Netzwerke“ verstanden und gelöst werden. Anhand verschiedener Beispiele wird Prof. Zweig dessen Bedeutung darlegen und generelle Lösungansätze diskutieren.

Dozentin: Prof. Katharina Anna Zweig (University of Science and Technology Kaiserslautern)

 

 

Workshops

 

Workshop „Prozessgenerierte Daten und historische Netzwerkanalyse“

 

Die Untersuchung von Netzwerkdynamiken, d. h. der Veränderung von Netzwerkstrukturen in der Zeit, gewinnt unter Historikern und Sozialwissenschaftlern eine immer größere Bedeutung. Hierbei ist es aber oftmals nicht möglich oder praktikabel, “klassische“ Formen der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung wie Befragungen und Beobachtungen anzuwenden. Prozessgenerierte Quellen oder Daten liegen hingegen oftmals bereits für längere Zeiträume vor und ermöglichen vielfältige dynamische Analysen. Prozessgenerierte Quellen entstehen beispielsweise während Verwaltungsvorgängen aber auch während „Oral History Interviews“. Sie sind nicht direkt durch die Forschenden für individuelle Fragestellungen erhoben worden und müssen deshalb kundig und kritisch interpretiert werden um für aussagekräftige Datenerhebungen nutzbar zu werden. Ziel des Workshops ist es, eine Einführung und praktische Handreichung in die Besonderheiten der Erhebung von dynamischen Netzwerkdaten aus prozessgenerierten Quellen zu geben.

Der Workshop gliedert sich wie folgt: Grundlagen, Quellenübung, Dateneingabe/Codierung, Datenausgabe(Einstieg in die Auswertung)/Fragen und Diskussion. 

Dozenten: Dr. Martin Stark (Universität Hamburg), Dr. Marten Düring (CVCE Luxemburg)

 

Workshop „Mixed Methods“/“Visual Network Research“

 

Der Workshop ist als eine Erweiterung des im Modul 1 angeschnittenen Zweigs der „qualitativen Netzwerkanalyse“ zu sehen. Im Nachmittagsprogramm werden am 2. und 3. Oktober in zunächst zwei parallel stattfindenden Übungen die beiden Tools VennMaker und NetMap, einschließlich der kombinierten Erhebung qualitativer und quantitativer Netzwerkdaten vorgestellt. Am zweiten Nachmittag werden gemeinsam mit allen Workshop-Teilnehmern die Grundlagen und Methoden der partizipativen und qualitativen Datenanalyse besprochen und Wege aufgezeigt, wie die unterschiedlichen Formen der Netzwerkanalyse miteinander verbunden werden können.

Die Teilnehmer können zwischen den folgenden zwei Übungen wählen:

 

A) VennMaker

Die Software „VennMaker“ steht an der Schnittstelle von qualitativer und quantitativer Netzwerkanalyse. Sie erlaubt Netzwerke per digitalem Fragebogen oder mithilfe digitaler Netzwerkkarten zuerheben, und beide Formen lassen sich auch miteinander kombinieren. Aufgrund seines visuellen Erhebungscharakters ist der VennMaker besonders gut für partizipative Netzwerkinterviews, bzw. Formen der kommunikativen Validierung geeignet. Die erhobenen Daten können in „klassischer Weise“ mit Excel, Pajek oder R quantitativ ausgewertet werden. Die zeitgleiche Aufzeichnung der gesprochenen Kommentare während des Interviews sowie die Einbindung von Textkommentaren etc. lassen aber auch eine qualitative Auswertung zu. In Gruppenarbeit wird das Erstellen von Netzwerkkarten mit Hilfe des VennMakers erlernt. Die praktische Übung sieht die Konfiguration, Durchführung sowie Auswertung eines Interviews vor. Des Weiteren wird die Migration der Daten in Officeanwendungen und R erprobt.

Dozent: Michael Kronenwett, M. A. (Kronenwett & Adolphs UG)

 

B) Net-Map

Das Net-Map-Tool ist eine interview-basierte Methode, die es erlaubt, das Wissen um Netzwerkstrukturen als Netzwerkkarte direkt mit Papier und Stift sichtbar zu machen. Darüber hinaus können, während des Interviewprozesses, vielfältige Daten zu den Akteuren und qualitative Informationen erhoben werden, welche die Rollen der Akteure und Netzwerkstrukturen besser verständlich machen. Während des Workshops erarbeiten die TeilnehmerInnen, nach einer kurzen Vorstellung des Net-Map-Tools, relevante Fragestellungen aus ihrem jeweiligen Forschungsbereich und lernen die Anwendung des NetMap-Tools anhand dieser Fragen. Anschließend werden verschiedene Möglichkeiten der Digitalisierung der Netzwerkkarten aufgezeigt und erste Auswertungsschritte besprochen.

Dozentin: Dr. Jennifer Hauck (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)

 

 

Forschungsberatung

 

Am 2. und 3. Oktober stehen die Dozenten den Teilnehmern für eine Forschungsberatung zur Verfügung. In einem persönlichen Gespräch können Lösungen für die eigenen Forschungsaufgaben und -projekte besprochen und gefunden werden. Die Teilnehmer profitieren hierbei von der Expertise und den Erfahrungen der Dozenten.

Das Angebot wurde aufgrund des großen Erfolges und der hohen Nachfrage der letzten Jahre wieder in das Programm aufgenommen. Wenn Sie das Angebot in Anspruch nehmen wollen, reichen Sie bitte bis zum 31. Juli ein Abstract (Details hierzu: siehe oben) ein.

 

Abschlussvortrag „Ethische Netzwerkforschung? Eine Sensibilisierungsrunde zum Abschluss“

Bei der Netzwerkforschung geht es um das Aufdecken von Beziehungen in Gruppen, die oft in hohem Maße informeller Natur und persönlich sind, wobei auch teils vertrauliche Informationen weitergegeben werden. Mit folgenden Fragen lassen sich ethische Aspekte in der Netzwerkforschung ganz gut überprüfen:

„Wer erhebt mit wessen Wissen und Zustimmung wessen Netzwerke, mit Hilfe welcher Quellen, mit welchem Ziel, zu wessen Nutzen, und mit welchen Folgen?“

Nachdem wir uns eine Woche lang gemeinsam dem `wie` und `was` der NWF nachgegangen sind, wollen wir die letzte gemeinsame Runde dazu nutzen, um Sie für das auf Netzwerktagungen bisher kaum thematisierte `warum` und `für wen` der NWA zu sensibilisieren, und mit Ihnen zu diskutieren.

Dozent: Prof. Dr. Michael Schönhuth (Universität Trier)

 

Rahmenprogramm

 

Neben dem Gastvortrag bietet das gesellige und kulturelle Rahmenprogramm der Summer School die Möglichkeit, das eigene „social networking“ zu betreiben. Beim geselligen Abend   lernen sich die Teilnehmer näher kennen und bereits begonnene Gespräche können bei einem Glas Wein weiter vertieft werden. Ebenso wird die alte Römerstadt Trier mit ihren Sehenswürdigkeiten aus allen Jahrhunderten auf einer Stadtführung erkundet.

 

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