Hi all,

the 10th workshop in our series is coming up. As always, the main language will  be German but presentations in English are welcome:

 

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt / Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit:

Florian Kerschbaumer / Dr. Tobias Winnerling

28.04.2016-30.04.2016, Düsseldorf, Haus der Universität

Deadline: 25.11.2015

 

Call for Papers

Fakten verknüpfen, Erkenntnisse schaffen? Historische Netzwerkforschung in Wissens- und Wissenschaftsgeschichte

Wissenschaft lebt von der Vernetzung. Das Klischee des einsamen Denkers, der isoliert von der Umwelt in seiner Experimentierstube arbeitet, trifft in den seltensten Fällen zu. Wissenschaftliche Erkenntnis entstand in der Regel im Austausch zwischen Wissenschaftlern, im Dialog oder im Streit. Auch der Aspekt der Konkurrenz unter Wissenschaftlern um eine Erkenntnis spielt in diesem Kontext eine Rolle. Kurzum, Wissenschaftler arbeiten in Netzwerken.

Zur Analyse dieser Netzwerke liegt es nahe, sich auf die in den vergangenen Jahren zunehmend populär gewordene Methode der historischen Netzwerkforschung zu beziehen. Lässt sich das Phänomen der Wissenschaft netzwerkanalytisch fassen oder eingrenzen? Wie kann die Komplexität historischer Interaktionen und Akteure im wissenschaftlichen Feld angemessen einbezogen werden? Wie können Konzepte visualisiert und analysiert werden, die sich über die Ebene reiner Personenbeziehungen hinauswagen und als 2-mode, 3-mode … n-mode-Netzwerke angelegt sind? Gerade in der Wissenschaftsgeschichte genügen einfach Person-zu-Person-Netzwerke nicht; es müssen Fragen des Verhältnisses dynamischer (Personen, Institutionen) und statischer Entitäten (Orte, Objekte), individueller (Personen) und kollektiver Akteure (Institutionen, Verbände, Parteien, Gruppen), von Akteuren und Ereignissen (Kongresse, Feste, Begräbnisse), von Produzenten, Produkten und Produktionsstätten (etwa Autor – Verlag – Buch – Ort) und der Wechselwirkungen zwischen all diesen geklärt werden. All diese Möglichkeiten der Konstruktion sinnstiftender Zusammenhänge treffen in der Wissenschaftsgeschichte aufeinander – vielleicht noch mehr.

Daraus ergibt sich die Frage nach den Strukturen, Prozessen und Inhalten der Netzwerke und ihrem Wandel:

Strukturen: Gibt es spezifische Unterschiede zu anderen (nicht-wissenschaftlichen) Netzwerken? Wer waren die Träger der wissenschaftlichen Netzwerke? Welche Rolle spielten Einzelpersönlichkeiten, welche Rolle spielten Institutionen (Vereine, Universitäten, Wissenschaftsorganisationen)?

Prozesse: Wie entstehen wissenschaftliche Netzwerke, wie werden sie erhalten und warum verschwinden sie irgendwann?

Inhalte: Wie hängen wissenschaftliche Erkenntnis und Netzwerke zusammen? Gibt es Unterschiede zwischen den Disziplinen der Wissenschaft?

Der Workshop ist die 10. Veranstaltung der Reihe „Historische Netzwerkforschung“, die bereits seit 2009 ForscherInnen aus allen Bereichen eine Plattform zum Austausch über neue Projekte, Entwicklungen und Techniken im Kontext der Historischen Netzwerkforschung bietet.

Eingesandt werden können daher – ganz im Sinne der Tradition der Veranstaltungsreihe – Vorschläge für Vorträge, die sich in theoretischer und/oder praktischer Hinsicht mit den oben skizzierten Problemen befassen, aber auch zu Projekten der Historischen Netzwerkforschung, die über den hier genannten Themenschwerpunkt hinausgehen. Alle wissenschaftlichen Disziplinen und theoretischen Zugänge sind dabei gleichermaßen willkommen, kreative Herangehensweisen ausdrücklich erwünscht.

Vorschläge für mögliche Präsentationen bitten wir bis zum 25. November 2015 mittels Abstract (ca. 300 Wörter) an winnerling@phil.uni-duesseldorf.de zu senden. Wir bemühen uns um eine Finanzierung der Reise- und Übernachtungskosten, können dies jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht garantieren.

Neben den Vorträgen wird es auch einen Einführungsworkshop in die Historische Netzwerkforschung sowie einen Workshop für Fortgeschrittene geben. Genauere Informationen hierzu werden noch zeitnah angekündigt. Für die Workshops freuen wir uns auf alle Interessierten und laden herzlich zur aktiven Teilnahme ein! Aus organisatorischen Gründen bitten wir auch hier um Voranmeldung unter  winnerling@phil.uni-duesseldorf.de.

 

 

PS:

Some of you may have received a duplicate of the previous newsletter first, not sure what happend but sorry about that.